Vor ca 2 Wochen war ich zu einem Pressegespräch in Bonn eingeladen, auf dem in Anwesenheit von NRW-Minister Pinkwart die neue Version der App auskunft.de vorgestellt wurde. auskunft.de ist im Wesentlichen ein lokaler Suchdienst, die Verbindung mit einer Blockchain sowie die Tatsache, dass registrierte Benutzer für ihre Interaktionen bezahlt werden, machen aber neugierig.
Was hat diese lokale Suchmaschine also mit einer Blockchain zu tun? Im direkten Sinne eigentlich nichts. Registrierte Nutzer erhalten jedoch für jede Suche, für Location Check-Ins, Bewertungen und Fotos eine Vergütung. Diese wird in der #Kryptowährung #Stellar-Lumen ausgezahlt. Dieser Ansatz ist in zweierlei Hinsicht interessant. Erstens wird damit der Benutzer an der Wertschöpfung der Datensammlung beteiligt und bekommt gleichzeitig Informationen darüber, wie viel seine Daten eigentlich Wert sind. Zweitens wird damit eine Kryptowährung mit einer ganz normalen Anwendung, wie einer lokalen Suche kombiniert. Damit werden auch Benutzer an das Thema herangeführt, die sich normalerweise nicht mit dem Thema Kryptowährung und Blockchain beschäftigen würden.
Nachdem ich die App in den letzten beiden Wochen sporadisch genutzt habe, um mich an Orten einzuchecken, Bewertungen abzugeben und Fotos hochzuladen konnte ich ein Guthaben 21,425 XLM ansammeln. Dies entspricht nach heutigem Kurs ca. € 1,62. Zugegeben, damit wird man nicht reich, aber das Bild zeigt, wievel die einzelnen Aktionen wert sind. Für ein hochgeladenes Foto erhält man 0,7 XLM ~ 5 ct und für die Erlaubnis, dass man sein Bewegungsprofil (gps_tracks) freigibt 0,25 XLM.
Das erworbene Guthaben kann man an andere Empfänger senden, wobei den Entwicklern vorschwebt, dass man damit in Zukunft in Geschäften bezahlt und die auskunft.de App somit zu einem Wallet für Kryptowährungen wird. Gelungen finde ich die Idee, dass man das Gutahaben auch an die Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e.V. spenden kann.
Vielleicht sind es ja gerade diese einfachen Nutzungsformen von Kryptowährungen und Blockchain, sowie die Kombination mit einer einfachen doch täglich nützlichen Funktion und einem niedrigschwelligen Einstieg, die Blockchain-Anwendungen beyond the Hype in die weitere Verbreitung führen.
Prof. Dr. Wolfgang Prinz, stellv. Leiter des Fraunhofer Institus und stellv. Vorsitzender von GIMI