Sie nennt sich „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit“: Die ersten Mitarbeiter der neuen Bundesbehörde mit Sitz in Halle nehmen jetzt ihre Arbeit auf. Im Oktober wird sie offiziell eingeweiht. Nicht nur Ingenieure, auch Hacker, Philosophen und Theologen sollen hier zukünftig von Staats wegen Forschungsprojekte anstoßen, „die Deutschlands Sicherheit im Cyberraum stärke und souveräner mache“, so Forschungsdirektor und Agentur-Chef Christoph Igel gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Zukunftstechnologien wie Quantencomputer und Künstliche Intelligenz sollen dabei ebenso in den Fokus genommen werden, wie wirtschaftliche, gesellschaftliche und ethische Fragen.

Was aber heißt das konkret? Wenn Deutschland morgen nicht mehr nur von Corona, sondern auch noch von einem hartnäckigen Computer-Virus befallen werde, verlange das gebündelte, interdisziplinäre Antworten. Es geht um Innere und Äußere Sicherheit. Die Cyberagentur fungiert dabei als ein Forschungsinitiator; bis 2023 hat sie dafür zunächst 350 Millionen Euro zur Verfügung. Für Wirtschaftsunternehmen, Mittelständler wie Start-ups, die Innovationen auf diesem Feld vorantreiben, bedeutet dies Chancen: Die Cyberagentur soll auch konkrete Aufträge für die Entwicklung von ambitionierten, innovativen Lösungsmöglichkeiten vergeben. Nicht nur Agentur-Chef Igel, auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundesinnenminister Horst Seehofer versprechen sich mit der neuen Agentur mehr deutsche Technologie-Souveränität in der Cybersicherheit. An diesem Anspruch muss sich die Arbeit der Agentur messen lassen.