Kommunale Unternehmen bauen und/oder betreiben Fest- und Funknetze, ähnlich wie sie dies für Wasser, Strom oder auch Straßen tun. Aber nicht alle tun dies genauso und die Ansätze derjenigen, die es tun, sind durchaus unterschiedlich. Warum also tun es die einen und die anderen weniger, wo stecken die Mehrwerte, im politischen genauso wie im kommerziellen Bereich?
Für viele Städte und Regionen ist die Frage, ob sie selbst in Sachen digitale Infrastruktur tätig werden wollen und sollen und wie weit diese Aktivität gehen sollte, etwa bis in die Bereitstellung attraktiver Dienste und Inhalte, noch längst nicht vollumfänglich beantwortet – oder sie stellt sich immer wieder neu. Von der anderen Seite her betrachtet: Ist auf diesem Markt ein Mehr an kleinteiligem Wettbewerb ein Garant für Innovation und Kundennähe? Oder sind auf diesem Markt aufgrund der Digitalisierung die Skalenvorteile der großen Player – eben doch ganz anders als bei Straßen – so erdrückend, dass solche Bemühungen vom kommerziellen Ergebnis her nicht so viel Sinn ergeben?
Neben diesen grundsätzlichen Fragestellungen ist auch Gegenstand der Diskussion, wie mit unterschiedlichen technologischen Ansätzen umzugehen ist, wie es mit der Produkt-/Dienste-Palette aussieht, inwieweit regional- oder lokalpolitische Erwägungen zu verfolgen sind und ob die kleineren Anbieter 1:1-Abbilder der Großen sein sollten: Flächendeckende Infrastruktur plus ein volles Angebot der auf dieser Infrastruktur möglichen Dienste oder Beschränkung auf einige ausgewählte Dienste?
Im City Carrier-Experten-Roundtable 2021 der deutschen ict + medienakademie soll anhand einer Bestandsaufnahme bei Technologien und Perspektiven sowie vor allem mit Blick auf einige ausgewählte Praxis-Beispiele ausgelotet werden, was bisher ging oder eher nicht und wie sich das in Zukunft gestalten könnte.