Am 13. Februar 2025 veranstaltete IDiTech e. V. in Kooperation mit dem Blockchain Reallabor einen spannenden Themenabend rund um Memecoins. Die Veranstaltung fand im Studio 6 statt und zog zahlreiche Interessierte aus der Blockchain- und FinTech-Community an. Ziel des Abends war es, die Ursprünge, die Marktdynamiken und die technischen Hintergründe von Memecoins zu beleuchten. 

Prof. Wolfgang Prinz, PhD.: Die Grundlagen der Memecoins 

Den Auftakt machte Prof. Wolfgang Prinz, PhD, Vorsitzender des Vorstands von IDiTech und Leiter des Blockchain Reallabors. In seiner Präsentation erklärte er, woher Memes kommen, wie sie sich in digitale Währungen verwandeln und welche Eigenschaften ein Memecoin besitzt. Besonders betonte er, dass nicht nur die technische Struktur eines Memecoins entscheidend ist, sondern vor allem die Community, die ihn unterstützt. Er veranschaulichte, dass Memecoins oft als Token auf existierenden Blockchains basieren, wobei Dogecoin als eines der wenigen Beispiele eines nativen Memecoins genannt wurde. Prof. Wolfgang Prinz, PhD., führte das Publikum durch die Geschichte von Memes und stellte Verbindungen zwischen kulturellen Phänomenen und der Entwicklung von Blockchain-Technologie her. 

Alejandro Scasso: Memecoins als Kunst und virale Trends 

Als nächster Redner sprach der Künstler Alejandro Scasso über die kulturellen und künstlerischen Aspekte von Memecoins. Er begann mit einer historischen Referenz auf den Künstler Marcel Duchamp, dessen berühmtes Kunstwerk “Fountain” (ein signiertes Urinal) 1917 die Kunstwelt revolutionierte. Ähnlich dazu haben Memecoins durch Humor, Viralität und Community-Engagement die Finanzwelt verändert. Alejandro Scasso zeigte, wie Dogecoin durch eine zufällige Internetbewegung entstand und durch prominente Persönlichkeiten an Bedeutung gewann. Er verwies zudem auf den Einfluss von KI-Agenten, die mittlerweile autonom Memecoins wie GOAT kreieren und verbreiten, und wie diese Entwicklungen das Ökosystem weiter formen. 

Peter Krawitz: Marktkapitalisierung und Tokenomics 

Der dritte Vortragende, Prof. Peter Krawitz, Professor für Bioinformatik und Genomische Statistik an der Universität Bonn, widmete sich den wirtschaftlichen Aspekten der Memecoins. Er analysierte die Marktkapitalisierung und Tokenomics bekannter Memecoins und zeigte auf, welche Muster sich in der Preisentwicklung wiederholen. Besonders interessant war sein Blick auf die Bedeutung von Narrativen und psychologischen Faktoren in der Bewertung von Memecoins. Er verglich verschiedene populäre Memecoins wie PepeCoin, TrumpCoin und FartCoin und erklärte, warum einige Coins langfristig erfolgreich sind, während andere in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. 

Mikolaj Radlinski und Ivan Dimitrov: Ein Memecoin entsteht live 

Den Abschluss des Abends bildete ein praxisnaher Workshop von Mikolaj Radlinski (Aachener Blockchain Club ) und Ivan Dimitrov (Blockchain Reallabor und Aachener Blockchain Club). Sie demonstrierten live, wie ein Memecoin erstellt wird und welche Schritte notwendig sind, um ihn auf den Markt zu bringen. Dabei nutzten sie die Plattform Pump.fun, mit der ohne tiefgehende Programmierkenntnisse Memecoins generiert werden können. Sie erläuterten die Mechanismen hinter Liquidity Pools, die Rolle von Decentralized Exchanges (DEXs) und wie sich Preise durch die Bonding Curve dynamisch anpassen. Ihr Vortrag verdeutlichte, wie einfach es technisch ist, einen Memecoin zu erschaffen – und warum die wahre Herausforderung darin besteht, eine starke Community und einen viralen Hype zu erzeugen. 

Fazit: Mehr als nur Spaß und Spekulation 

Der Memecoin Themenabend zeigte eindrucksvoll, dass hinter Memecoins weit mehr als nur Spaß und Spekulation steckt. Sie sind ein Zusammenspiel aus Kultur, Technologie und Finanzmechanismen. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung der Community, die darüber entscheidet, ob ein Memecoin Erfolg hat oder nicht. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Memecoins oft starken Schwankungen unterliegen und ihr Erfolg stark von Trends und Hypes abhängt. Durch die Kombination von wissenschaftlichen Analysen, künstlerischen Perspektiven und praktischen Demonstrationen bot der Abend einen umfassenden Blick auf dieses besondere Phänomen im Blockchain-Bereich – stets mit einem Blick auf die damit verbundenen Chancen und Risiken.