Am 12. November 2024 lud IDiTech e.V. zur Veranstaltung „ICT-Resilienz – Von Nice-to-have zu Need-to-have?“ auf dem Euronova Campus in Hürth ein. Die Konferenz brachte führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung zusammen, um über die zunehmende Bedeutung von ICT-Resilienz in unsicheren Zeiten zu diskutieren. Besonders gewürdigt wurde an diesem Tag auch Ekkehart Gerlach, ehemaliges Vorstandsmitglied von IDiTech, der seine 500. Veranstaltung als Moderator leitete. 

Programm und Keynotes 

Die Veranstaltung begann um 13:00 Uhr mit der Akkreditierung und einem Willkommens-Imbiss. Die Begrüßung erfolgte um 14:00 Uhr durch Rudolf van Megen, Vorstand des IDiTech e.V., der die Bedeutung des Themas ICT-Resilienz hervorhob und die anwesenden Teilnehmer auf die zentralen Fragen der Veranstaltung einstimmte. 

Um 14:15 Uhr führte Prof. Dr. Simon F. Rüsche, Geschäftsführer der IPN – IT Precision Network GmbH in Köln, in das Thema ein. Er betonte die Herausforderung, ICT-Resilienz ganzheitlich zu betrachten, und verdeutlichte, dass die Störanfälligkeit technologischer Systeme in der heutigen Zeit mehr Aufmerksamkeit erfordert denn je. 

Vorstellung der IDiTech-Resilienz-Studie 2024 

Prof. Dr. Ivonne Preusser (TH Köln) präsentierte die neue IDiTech-Resilienz-Studie 2024, die zentrale Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe hervorhebt. Die Studie identifiziert dabei auch die häufigsten Barrieren bei der Umsetzung von Resilienzmaßnahmen, wie hohe Kosten und fehlendes technisches Know-how, sowie die zunehmende Relevanz von Technologien wie KI und Web3. Prof. Preusser stellte zudem heraus, dass hybride Arbeitsmodelle für viele Unternehmen eine neue Form der Flexibilität schaffen, gleichzeitig jedoch Herausforderungen in Führung und Teamkommunikation mit sich bringen. 

Anschließend gab Prof. Wolfgang Prinz, Ph.D., stellvertretender Direktor des Fraunhofer FIT und CEO des IDiTech e.V., einen umfassenden Vergleich zwischen der Resilienz-Studie 2024 und der Studie von 2021. Er stellte heraus, dass die Ergebnisse von 2021 eine wertvolle Grundlage für die Entwicklung aktueller Maßnahmen boten und die neue Studie nun einen stärkeren Fokus auf Technologien wie KI und Blockchain legt. Prof. Wolfgang Prinz stellte außerdem dem den interaktiven ICT-Resilienz ChatBot vor, der unter der Beteiligung der conventic GmbH entwickelt wurde und Fragen zur Studie beantwortet.

Um 15:30 Uhr fand eine kurze Kaffeepause statt, die die Gelegenheit zum Networking bot. 

Impuls-Statements und Diskussionen

Im Anschluss, um 15:45 Uhr, begann der zweite Teil der Veranstaltung, der sich verschiedenen themenspezifischen Schwerpunkten widmete: 

  1. Netze und Plattformen: Timo von Lepel, Geschäftsführer der NetCologne GmbH, stellte die Herausforderungen bei der Resilienz von Netzwerken dar. Er betonte die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur, geografischer Diversifikation und der Zusammenarbeit zwischen Staat, Unternehmen und Forschung. 
  1. Handel und Logistik: Dr. André Marburger, Geschäftsführer der REWE digital GmbH und Vorsitzender des IDiTech-Beirats, sprach über die Resilienzanforderungen im Handel. Angesichts des drohenden Fachkräftemangels hob er hervor, wie neue Technologien in autonomen Marktformaten die Zukunft des Handels gestalten könnten. 
  1. Rechtsrahmen: Dr. Lutz Keppeler, Partner bei Heuking Kühn Lüer Wojtek, beleuchtete die rechtlichen Rahmenbedingungen für ICT-Resilienz und wies auf die Herausforderungen der Cybersicherheit in einem komplexen regulatorischen Umfeld hin. 
  1. Politische Rahmenbedingungen für kommunale Anbieter: Christian Völz von der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur erläuterte, wie kommunale Anbieter digitale Infrastrukturen resilient gestalten können und welche politischen Rahmenbedingungen dabei eine Rolle spielen. 

Ausblick und Abschluss

 Um 17:45 Uhr schloss Dr. Christian Wernick, in Vertretung für Dr. Cara Schwarz-Schilling vom Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste, die Veranstaltung mit einer Perspektivbetrachtung. Er betonte, dass die ICT-Resilienz in Zukunft noch stärker in die strategische Planung integriert werden muss und dass Unternehmen und Behörden kontinuierlich auf neue Technologien und Bedrohungen reagieren sollten. 

Die Veranstaltung endete um 18:00 Uhr mit einem abschließenden Imbiss und einer Networking-Session, die den Teilnehmern Gelegenheit zum weiteren Austausch bot. 

Ein besonderer Dank an Ekkehart Gerlach 

Die Veranstaltung wurde von Ekkehart Gerlach, dem langjährigen Mitglied und ehemaligen Vorstand von IDiTech, moderiert. Er führte souverän durch seine 500. Veranstaltung. Seine langjährige Expertise und sein Engagement für die Branche wurden von den Anwesenden sehr geschätzt. 

Fazit 

Die Veranstaltung „ICT-Resilienz – Von Nice-to-have zu Need-to-have?“ verdeutlichte, dass ICT-Resilienz mehr ist als Cybersicherheit. Sie umfasst die technische, organisatorische und menschliche Widerstandsfähigkeit, die gemeinsam das Fundament für eine robuste digitale Zukunft bilden. Die IDiTech-Resilienz-Studie 2024 wird in Kürze veröffentlicht und bietet wertvolle Einblicke und Empfehlungen für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. 

Prof. Dr. Ivonne Preusser