Das Blockchain Reallabor und die Fa. Ruhrkraft haben einen DSGVO-konformen Prototypen für digitale Werbeanzeigen entwickelt, z. B. für Hürther Schaufenster, bei dem die Abrechnung der Werbeanzeigen nicht mehr pauschal, sondern fair auf Basis der echten Betrachtungsdauer des Interessenten erfolgt. Hiervon profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch der Einzelhandel und die Kommunen.
Hintergrund
Der Einzelhandel kämpft seit Jahren gegen immer weniger werdende Besucherströme bei gleichzeitig steigenden Ladenkosten. Viele können der Übermacht aus dem Online-Handel nichts entgegnen. Dabei hat der Gang zum lokalen Händler Vorteile: Meist ist der CO2-Footprint geringer, Retouren werden vermieden und auch die Lieferzeit ist geringer.
Die Fa. Ruhrkraft hat sich deshalb gefragt, wie Einzelhändler besser auf sich aufmerksam machen können. Viele Einzelhändler verfügen über große Ladenschaufenster oder Ladenflächen, die viel zu selten für kundengerichtete Anzeigen genutzt werden oder wenn, kaum Varianz und Vielfalt zeigen. Die Fa. Ruhrkraft hat sich daher auf digitale Werbeanzeigen spezialisiert. Ob über große TV, kleine Monitore oder handliche Tablets, die Fa. Ruhrkraft befähigt den Einzelhandel seine ungenutzten Werbeflächen einfach, adressatengerecht und flexibel zu monetarisieren. Dabei kann die Bäckerei an der Hauptstraße eben noch schnell Werbung für ein warmes Fleisch- oder frisches Fischbrötchen beim entsprechenden Händler um die Ecke machen.
Das Problem?
Während das eben genannte Beispiel leicht verständlich ist, sieht die Realität anders aus. Viele Konkurrenten der Ruhrkraft bieten undurchsichtige Preismodelle an, bei denen nicht zuletzt auch Pauschalbeträge für unnötige Anzeigen aufgerufen werden. Einzelhändler können folglich den Mehrwert des Anwendungsfalls nicht bewerten oder wenn doch, müssen für Werbung bezahlen, die weder inhaltlich sinnvoll ist noch ihren eigentlich Zweck erfüllt, nämlich Besucherströme und Kaufvorgänge erhöhen.
Was ist neu?
Die Fa. Ruhrkaft aus Essen und das Blockchain Reallabor aus Hürth bei Köln haben sich daher zusammengetan, um ein faires und sicheres Geschäftsmodell für digitale Werbeanzeigen zu entwickeln. Statt pauschal pro Monat sollen Werbeanzeigenbetreibende und Werbeanzeigenschaltende nur noch fair für echte Betrachtungsdauern vergütet werden oder bezahlen. Damit kann auch ausgeschlossen werden, dass unwichtige Werbung im Programm bleibt. Dieses Geschäftsmodell reduziert die Einstiegshürden für Einzelhändler, da im schlimmsten Fall keine variablen Kosten für die Werbung entsteht. Funktioniert das Geschäftsmodell aber, steigen natürlich die variablen Kosten, aber eben auch die Einnahmen. Bei variablen Kosten- und Gewinnposten zwischen mehreren Parteien kommt schnell Misstrauen auf. Ebenfalls fällt es schwer, rückwirkend zu überprüfen, ob die in Rechnung gestellten Betrachtungsdauern der Wahrheit entsprechen. Ein Blockchain kann diese Vertrauensfrage lösen.
Demonstrator zum Ausprobieren in Hürth
Gefördert über das Förderprogramm „Mittelstand Innovation & Digital“ des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen haben das Blockchain Reallabor und die Fa. Ruhrkraft einen solchen Demonstrator in Halle 6 des euronova Campus an der Hasenkaule 10 in Hürth aufgebaut.
Am Beispiel eines smarten Desinfektionsmittelspenders mit digitaler Werbeanzeige und integrierter Kamera ist es dem Team gelungen, bereits auf den verbauten Komponenten der digitalen Werbeanzeige DSGVO-konform gemessene Betrachtungsdauern zu blockchainen. Das bedeutet, dass unmittelbar in Echtzeit nach der Detektion eines Betrachtungszeitraums für diesen Wert eine Kontrollsumme berechnet wird, welche unmittelbar in dieser Sekunde in einer Blockchain gespeichert wird. Die Blockchain gilt als revisions- und fälschungssicher. Erfolgt nur am Monatsende mit dem Abrechnungssystem der Ruhrkraft die Abrechnung, vergleicht ein Smart Contract, also eine Art manipulationssicheres Programm auf der Blockchain, ob die Positionen der Rechnung mit den Kontrollsummen in der Blockchain übereinstimmen. Nur wenn diese Bedingung wahr ist, erfolgt automatisiert die Rechnungstellung. Urheber und Betreiber von Werbeanzeigen können somit sicher sein, dass keine Manipulation der Werte vorliegt. Denn das könnte sich lohnen. Urheber wollen zur Maximierung ihres Gewinns die Betrachtungsdauern erhöhen, Betreiber zur Reduktion von Kosten minimieren. Mit der gemeinsam entwickelten Lösung sind diese Fälle aber ausgeschlossen. Zudem können die Kunden der Fa. Ruhrkraft in deren Abrechnungssoftware in Echtzeit Betrachtungsdauern und Kontrollsummen jederzeit überprüfen.
Wie geht es weiter?
Entwickelt an einem smarten Desinfektionsmittelspenders lässt sich die Lösung auf beliebige Anzeigen erweitern. So ist es denkbar, dass sich lokale Einzelhändler gegenseitig unterstützen, in dem sie fair und sicher Werbung bei ihren Nachbarn schalten, um z. B. ihre eigenen Produkte synergetisch zu bewerben. So wird aus einem einfachen Brötchen schnell ein warmer Fleischkäsesemmel für auf die Hand. Wer sich den Demonstrator ansehen möchte, kann dies jederzeit in der Halle 6 auf dem euronova Campus tun. Einfach über https://blockchain-reallabor.de/termine/ einen unverbindlichen und kostenlosen Termin buchen oder über info@blockchain-reallabor.de eine Anfrage an Lisa Klug stellen. Wir vermitteln dann gerne auch den Kontakt an die Fa. Ruhrkraft.